22. Dezember 24

Lebendiger Adventskalender: 17-19 Uhr Familie Lorenz, Steinbacher Straße 6

Uns begegnen in diesen beiden Versen zum einen die Hirten und zum anderen Maria, die Mutter Jesu. Da sind zunächst die Hirten: Sie hatten kurz davor eine Begegnung der dritten Art. Ihnen begegnet ein Engel. Und der hat eine klare Botschaft für sie: „fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Danach gibt es auf den Wiesen richtig Betrieb, denn plötzlich sind sie von einem großen himmlischen Heer umgeben. Und alle loben Gott für dieses extrem wichtige Ereignis. Was wird da losgewesen sein?

Nachdem die Hirten das alles verdaut haben, suchen sie rasch nach dem neugeborenen Säugling und finden ihn und seine Eltern auch an dem Ort, zu dem der Engel sie geschickt hatte. Danach sind sie so erfüllt, dass sie das Erlebte allen erzählen, die ihnen begegnen. Und dazu gehört auch Maria. Von der lesen wir dann, dass sie (V 19) alle diese Dinge in ihrem Herzen bewahrte und oft darüber nachdachte.

Ich denke nicht, dass den Hirten die heilsgeschichtlichen Zusammenhänge bewusstgeworden sind. Für sie stand wahrscheinlich die Sensation der himmlischen Erscheinung im Vordergrund. Denn was sich da abgespielt hat, hätte wahrscheinlich auch uns zum Staunen gebracht. Ich glaube auch nicht, dass Maria zunächst die ganze Dimension erkannt hat. Doch wir lesen von ihr, dass sie oft darüber nachdachte und es in ihrem Herzen erwog. Sie kaute es quasi und brachte das Gesagte der Hirten in den Zusammenhang mit den Aussagen, die der Engel ihr gegenüber in der Zeit der Schwangerschaft gemacht hatte. Und sie kommt zu dem Schluss: Mein Sohn muss der Retter sein!

Wenn wir so an die Weihnachtsbotschaft herangehen, dass wir die Worte in uns bewegen (arbeiten lassen) und bewahren, dann kann es wie bei den Hirten und der Maria auch ein besonderes Weihnachten werden. Das bedingt, dass wir uns an die Weihnachtsbotschaft nicht nur erinnern – damit sind wir schnell fertig, sondern sie erwägen. Das heißt, dass wir uns Zeit nehmen, darüber nachzudenken.

Dann kommen auch wir zum Lob Gottes, wie hier die Hirten. 

– Hans-Georg Kring –