Lebendiger Adventskalender: Café Steinbach, Zechenweg 5, 15-19 Uhr
“Josef, der schon als ihr Ehemann galt, war ein gewissenhafter und gottesfürchtiger Mann. Er nahm sich deshalb vor, den Ehevertrag stillschweigend rückgängig zu machen, um sie nicht bloßzustellen.”
Matthäus 1,19
Josef, ein gottesfürchtiger Mann, bekommt plötzlich den Boden unter dem Fußen weggerissen. Sein Plan glücklich und in Ruhe eine Familie zu gründen, war dahin. Wir planen heute alles haargenau. Im Großen und Ganzen kann man frei entscheiden, wann man eine Familie gründen möchte. In unseren heutigen Zeiten stehen uns überall die Türen offen: Abi oder Ausbildung und danach noch ein Jahr ins Ausland, um „sich selbst zu finden“, ist fast normal geworden. Doch manchmal hat Gott einen anderen Plan mit uns und das erfordert Gehorsam und Vertrauen. Von Josefs Gehorsam können wir uns gewiss alle eine Scheibe abschneiden. Doch dazu im Leseplan später mehr. Wie gerne würden wir uns gegen unangenehme Situationen aller Art absichern. Josef wird sich sicher gefragt haben, „Warum gerade ich?“ und vor allem „Wozu?“ Damals war man ein Jahr verlobt, um festzustellen, ob die Ehefrau auch wirklich noch Jungfrau war, erst nach diesem Jahr war man offiziell verheiratet.
Doch das Besondere in dieser verfahrenen Situation ist: Josef denkt nicht zuerst an sich, sondern an Maria. Wir lesen, dass er stillschweigend den Ehevertrag auflösen wollte, um SIE nicht bloßzustellen. Was muss Josef für ein Mann Gottes gewesen sein, und was muss er für ein Gottvertrauen gehabt haben, um so zu reagieren. Auch Gott denkt immer zuerst an uns. Er ist nicht auf seinen Vorteil aus oder macht sich Gedanken, was andere zu einer Situation sagen bzw. über ihn denken. Er kennt keine Bitterkeit. Gott gab seinen einzigen Sohn, um für deine Sünden zu bezahlen und um dich zu retten. Wer so ein großes Opfer gibt, dem sollte man vertrauen. Aber ich bin ehrlich, manchmal ist es für mich – je nach Situation – nicht leicht, Gott einfach walten zu lassen und ihm blind zu vertrauen. Das jedoch wünsche ich dir!
– Matthias Dörr –